Saaleinblick

Kooperation:
Im Austausch mit dem Waldbauernverband Lippe

Lemgo, 23./24.06.2022

Dialog zwischen Forst und Holz

Lippische Waldbauern im Dialog mit Holztechnik-Studierenden und OWL’s holzverarbeitenden Unternehmen: Wie kann die zukünftige Holzversorgung regional gelingen?

Dieser Frage ist die Bezirksgruppe Lippe des Waldbauernverbandes NRW e. V. auf einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Smart Wood Center OWL (SWC OWL)  und der Technischen Hochschule OWL (TH OWL) am 23. Juni 2022 nachgegangen. Das 75.-jährige Vereinsbestehen nahm der lippische WBV zum Anlass, um über die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Waldbewirtschaftung und der damit verbundenen Holzbereitstellung für die holzverarbeitenden Unternehmen in der Region zu diskutieren.

In diesem Rahmen waren Vertreter/-innen aus der Politik, Wissenschaft und Wirtschaft eingeladen. Bevor die Veranstaltung in einer Podiumsdiskussion endete, hielten die Experten der Holz- und Forstwirtschaft für die rund 100 Teilnehmenden aus Mitgliedern des WBV Lippe und Studierenden Impulsvorträge im Audimax der TH OWL in Lemgo. Diese wurden durch den Präsidenten der TH OWL und Hausherren der Veranstaltung, Prof. Dr. Jürgen Krahl, der Vorsitzenden des WBV Lippe, Beatrix Boekstegers und dem stellvertretenden Landrat, Rainer Grabbe, begrüßt. Boekstegers und Grabbe, betonten, dass die Herausforderungen vor 75 Jahre – nach dem zweiten Weltkrieg – ganz andere als heute seien. Die aktuellen Kriegsgeschehnisse haben wieder Einfluss auf die Forst- bzw. Holzwirtschaft und die deutschen Nachkriegsaufforstungen befeuern die Diskussion um den Umgang mit dem Wald. Deshalb müssen klimawandelorientierte Lösungen sowie krisensichere Ansätze gefunden werden, die die regionale Rohstoffversorgung unterstützen.

„Die Unsicherheiten der Klimaprojektion bedingt nicht nur ein adaptives Waldmanagement, sondern zwingt auch zur Anpassung der Holzwirtschaft“, so schloss Dr. Ralf Petercord (Ministerialrat des MULNV NRW) seinen Impulsvortrag auf der Jubiläumsfeier ab. Darauf aufbauend erklärt Dr. Marcus Knauf (Knauf Consulting) in seinem Vortrag die Auswirkungen des Klimaschutzgesetzes auf die Forst- und Holzwirtschaft. Er betont, dass das aktuelle Klimaschutzgesetz nur eine Scheinlösung darstellt. Es wird außerdem die Möglichkeit genommen, die Holz als nachwachsender Rohstoff in einer Bioökonomie bieten kann. TH OWL Professorin Katja Frühwald-König (u.a. Vorsitzende des SWC OWL) beleuchtete dazu eindringlich die holztechnischen Herausforderungen, vor denen die Unternehmen bei der Verarbeitung der „neuen Nutzhölzer“, stehen.

Auf diese Thematik wurde auch auf den am darauffolgenden Tag angebotenen Werksführungen regionaler, holzverarbeitender Unternehmen, wie der Fritz Becker GmbH & Co. KG (Brakel) und Pfleiderer Gütersloh GmbH (Gütersloh), eingegangen.

Im Austausch ist man sich einig: Holznutzung ist Klimaschutz! Die Frage nach dem „Wie?“ bleibt. Hier sieht das SWC OWL, als MakerSpace in unmittelbarer Nähe zum Innovation Campus Lemgo (ICL) und Netzwerk-Plattform, eine seiner zukünftigen Aufgaben.